Unverzichtbares / The most important things
Ein Tuch oder Schal ist unverzichtbar in der Stadt, will man sich nach drei Tagen keine Staublunge holen. Varanasi ist definitiv kein Luftkurort. Es bleibt uns schon mal die Luft im Hals stecken, weil der Körper sich weigert, sie zu den Lungen durchzulassen. Es liegen Abgase und Rauch in der Luft und unbeschreiblich viel Staub. Ein Tuch über Nase und Mund ist daher ein wesentliches Accessoire beim Fahren / Gehen durch die Stadt. Und weil der Staub auch vor unseren Bungalows nicht Halt macht, ist tägliches Staubwischen angesagt sowie auch ein Besen mit einem kurzen Griff und Borsten aus Megha-Gras. Das Auskehren unserer Räume ist das tägliche Mantra, wenn man sie krabbeltier-los haben will. Mit diesem Besen geht das erstaunlich gut. Tierlos im weitesten Sinne versuchen wir auch den Garten zu halten. Streifenhörnchen ausgenommen werden alle Vierbeiner mit einem lauten „Buh!“ in die Flucht getrieben. Alle außer den Affen. Dann werden nämlich wir in die Flucht getrieben, denn wenn einer auf dem Grundstück gesichtet wird, schickt Petra uns unverzüglich ins sichere Innere und kommt dann selbst mit dem Luftgewehr heraus. Affen sind eben schwer einzuschätzen, schnell und aggressiv, und an den Ghats eine Plage. Hier zum Glück haben wir bisher nur 2 x welche auf dem Dach gesichtet.

Mückenschutz ist ratsam in dieser Gegend. Mücken sind immer und überall und man begegnet ihnen hier nicht mit Chemiekeulen, sondern Düften, die sie müden machen. Die Insekten sind dann träge und langsam, so dass man sie leichter „klatschen“ kann. Auch heißt es, sie würde nicht wirklich stechen, denn im Januar wäre es ihnen zu kalt. Auch würden die Mücken hier nur in der Zeit stechen, wenn sie sich vermehren wollen. Da mein Anblick aber in Mückenkreisen stets Frühlingsgefühle auslöst, kann ich die Sache nicht wirklich so entspannt sehen.

Frühlingsgefühle entwickeln auch die Inder unter sich gerade sehr stark, denn seit gestern werden hier Hochzeiten gefeiert, was das Zeug hält. Da in der Zeit bis zum 15. Januar keine solchen Feste zelebriert werden dürfen, hat sich anscheinend ein „Hochzeitsstau“ gebildet, der nun abgearbeitet werden muß. In unserer Straße liegen einige Hotels und „Hochzeitsplätze“, die auf solche Gelegenheiten spezialisiert sind. Und so ziehen abends zig Hochzeitszüge mit großem TamTam an uns vorbei. TamTam ist hier wirklich richtig. Während die Braut immer schon vor Ort wartet, begibt sich nämlich der Bräutigam mit seiner ganzen Sippschaft, die ausgelassen tanzt inmitten eines Jahrmarkt-Leuchtreklamezuges mit lauter Marching-Band quer durch die Stadt zu seiner Braut. Je nach Stellung und Finanzen folgt er dem Zug in einem Auto, einer Kutsche oder auf einem festlich geschmückten Pferd. Dazu Knaller und Feuerwerk nicht zu knapp. Alles in einem ist ein solcher Marsch mit einem Rio-Karnevalszug zzgl. Silvesterfeuerwerk vergleichbar. Auch bezüglich der Lautstärke. Und wenn man nach dem ersten Dutzend nicht mehr ganz so fasziniert, nicht mehr ganz so entspannt ist, braucht man dringend Ohrstöpsel, die übrigens auch zu jeder anderen Jahreszeit hier sehr hilfreich sind. Die Zufahrten zu den Hochzeitsfeierplätzen sind üppig geschmückt mit Blumenketten, Glanzfolien, Glitter und Lametta. Die Hotels blinken in allen Farben mit Lichterketten überzogen: Bolly Vegas!!! Wie es dann drinnen weitergeht, erzählt Ariane, denn sie war bei einer Hochzeit als Ehrengast dabei!

The most important things
A scarf is essential in the city, if you want to survive in the streets of Varanasi. This town is definitely not a health resort. There are fumes and smoke in the air and incredible amount of dust. A shawl over your nose and mouth, is an essential accessory. And because of the dust inside our bungalows, is also a broom with a short handle and bristles from Megha-grass a most important thing here. The sweeping out of our rooms is the daily mantra, if you want not to have any animals in your room. We also try to keep the garden free of animals. Except the monkeys. If one is sighted on the property, Petra sends us immediately to secure ourselfs inside and then comes out with the air rifle. Monkeys are, fast and aggressive, and at the ghats a plague.
Mosquito repellent is a good idea in this area. Mosquitoes are everywhere and you meet them here not with chemistry clubs, but scents that make them tired.

Spring fever in India: As in the period until 15 January no festivals should be celebrated, Now they all are celebrating weddings. And every evening while the bride is waiting the groom goes with a great Tam-Tam and his whole clan to the celebration-palace. They boisterous dance in the steet: a carnival-neon train with a loud marching band. All in a such a march with a Rio carnival plus fireworks is comparable. Also in terms of volume. And then you urgently need earplugs, by the way, at any other time of the year very helpful here. The access roads to the wedding reception places are adorned with lush flower necklaces, shiny foils, glitter and tinsel. The hotel is flashing in all colors covered with electric lights: Bolly Vegas!
The way it goes on inside, tells Ariane, because she was the guest of honor at a wedding there!

Monika

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